Die zweite Hauptsorte umfasst die Südseeperlen, die in den wärmeren Meeren der Zone zwischen den Wendekreisen nördlich der australischen Küste, in Indonesien, auf den Philippinen, in Japan und in Polynesien vorkommen. Die Austern besitzen deutlich größere Dimensionen. Sie bringen die berühmten Südseeperlen hervor, die einen Durchmesser von 8 bis 20 mm oder mehr aufweisen und damit die in der Akoya-Auster gezüchteten Perlen deutlich übertreffen. Die Südseeperlen gliedern sich in zwei Gruppen, die weiße Gruppe und die dunkle Gruppe.
Die Südseezuchtperlen der weißen Gruppe bilden sich im Inneren der Pinctada maxima. Diese Austernart, die mit Ausmaßen bis zu 30 cm ihre polynesische Verwandte übertrifft, bringt Perlen von 20-22 mm in heller Färbung – goldene Nuancen, silberne und weiße Farben – hervor. Diese Perlen werden heute in den Gewässern im Norden Australiens, an der indonesischen Küste, entlang dem Golf von Thailand und auf den Philippinen gezüchtet. Die silberweißen Perlen stammen hauptsächlich aus einem Zuchtgebiet beim Arafurasee (relativ seichtes Gewässer zwischen Nordaustralien und Neuguinea), während die goldfarbenen Perlen in indonesischen und philippinischen Gewässern gezüchtet werden.
Die Pinctada margaritifera produziert von Natur aus dunklere Perlen, die unter der allgemeinen Bezeichnung Tahiti-Perlen zusammengefasst werden und zur dunklen Gruppe gehören. Der Name leitet sich aus der Hauptinsel des französischen Polynesiens, unweit des Archipels von Tuamotu-Gambier im mittleren Pazifik her. Die Pinctada margaritifera erreicht bis zu 25cm und bringt Perlen in den verschiedensten Schattierungen hervor: Die Palette reicht von hellgrau über Zwischentöne wie bläulich-grau, aubergine, goldgrün und sogar bronzefarben bis Dunkelgrau. Die Größe der von der Pinctada margaritifera hervorgebrachten Perlen liegt in der Regel zwischen 8 und 12 mm, kann aber bis zu 16 - 18 mm erreichen.