Weitere Zucht­perlenarten

Mabé-Zucht­perlen

Mabés sind nur dem Namen nach Perlen. Eigentlich handelt es sich um Perlmutthalb­kugeln. Heute werden in der Zucht von Mabé-Perlen zwei Austernarten verwendet: Die in Japan gezüchtete, als Pteria penguin (japanisch „Mabé Gei“) bekannte Auster, die dieser Perlen­kategorie den Namen gab, und die Pinctada maxima, wenn sie sich gegen das Ende ihres Lebens­zyklus nicht mehr für die Züchtung von traditionellen Perlen eignet.

Der Operateur setzt einen hemis­phärischen Kern aus Plastik in die Auster ein und klebt ihn auf die Innenseiten der oberen und unteren Schale. Die Mutter­auster umschließt den Eindringling nach den gleichen biologischen Gesetz­mäßigkeiten, wie bei einer normalen Perle, allmählich mit Perlmutt. So bildet sich eine Aus­stülpung in Form einer Halbkugel. Nach der Ernte wird die halbe Perlenkappe von der Schale abgelöst und der Kern entfernt. Die hohle Kappe wird mit einer harzigen Paste gefüllt und am Boden mit poliertem Perlmutt verschlossen.

Je nach Form des eingesetzten Kerns können auch andere Formen von Mabé-Perlen geerntet werden – Herzen, Tropfen oder Ovale. Mabé-Perlen stellen eine preis­günstige Alternative zu traditionellen Perlen mit gleichem Durchmesser dar. Goldschmiede benutzten sie in der Kreation von Ringen, Ohrringen und Anhängern.

Keshi-Perlen

Keshis werden in, für die Perlen­zucht, bestimmten Austern aufgezogen, gehen aber nicht direkt auf menschliches Eingreifen zurück. Bisweilen gelingt es der Auster, den während der Operation eingesetzten Fremd­körper abzustoßen. Dieser hat jedoch im Organismus des Weichtiers bereits den Prozess der Ausscheidung von Perlmutt ausgelöst, der sich auch nach dem Abstoßen fortsetzt. Beim Öffnen der Auster behandelt der Perlen­züchter diese zufällig gewonnenen, unregel­mäßig geformten Perlen mit besonderer Sorgfalt.

Keshis kommen in allen Austern­kategorien und Farb­schattierungen vor. Es gibt sowohl winzig kleine als auch - bei den Südsee­austern - über 12 mm große Keshis.

Die besonderen Formen der Keshis verlangen qualifizierte Techniker für das Durch­bohren und Aufziehen.